…dass eine Stadttaube zwei- bis sechsmal im Jahr brütet, und das nicht freiwillig – da es ihr angezüchtet wurde?
Über tausende von Jahren wurden Tauben domestiziert und als Haustiere „genutzt“. Man aß Ihre Eier, verwertete ihre Federn, der Taubenkot galt als hevorragender Dünger und über viele Jahrhunderte galt Taubenfleisch als Delikatesse. Der außerordentliche Orientierungssinn der Taube ließ sie zur Kundschafterin und Botschafterin werden u. Taubenzüchter aller Art erfreuen sich bis heute an den vielfältigen Zier-u. Zuchtformen.
Um einen möglichst hohen „Ertrag“ zu erzielen wurde der Taube ein vermehrtes Brutverhalten angezüchtet, ähnlich wie den heutigen „Nutztieren“ z. B. den Hühnern. Da die heutige Stadttaube den verwilderten Haustauben entstammt, wurde sie mit diesem Merkmal sozusagen „auf die Strasse entlassen“. D. h. eine Stadttaube brütet nicht wie ein Wildtier ein- bis höchstens zweimal im Jahr, sondern es finden zwei bis vier Bruten pro Jahr statt, bis zu sechs vollständige Bruten können vorkommen.
Der Mensch muss sich dieser Verantwortung den Tauben gegenüber stellen. Das von ihm geschaffene Problem kann nicht durch Verfolgung und Tötung gelöst werden. Nur eine tierschutzgerechte Regulierung der Stadttaubenpopulation durch Taubenschläge wird dieser Problematik gerecht. Hier erhalten die Tiere artgerechte Nahrung und die übermäßige Vermehrung wird durch einen Austausch der Eier durch Gipseier gebremst.
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